Das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 8 (VDE 8) umfasst zwei Neubaustreckenbereiche. Die Neubaustrecke Ebensfeld (Unterleiterbach) – Erfurt (Projektanteil VDE 8.1, Streckenlänge 107 km, Inbetriebnahme 2017) und die Neubaustrecke Erfurt – Leipzig/Halle (Projektanteil VDE 8.2, Streckenlänge 123 km, Inbetriebnahme 2015) bildeten den Lückenschluss des komplexen Verkehrsprojektes VDE 8 Berlin – München und damit gleichzeitig das zentrale Teilstück der von der EU definierten transeuropäischen TEN-Prioritätsprojekt Nr. 1 (heute Bestandteil des TEN-T Kernnetzkorridors Skandinavien – Mittelmeer). Die Streckenführung beinhaltet insgesamt 37 Brücken und 27 Tunnelbauwerke insbesondere im Bereich des Thüringer Waldes und ist als Hochgeschwindigkeitsstrecke für Geschwindigkeiten bis zu 300 km/h ausgelegt.
Im Rahmen der signaltechnischen Ausrüstung kamen Elektronische Stellwerke der Bauart SIMIS D (Siemens AG) in Verbindung mit dem europäischen Zugsicherungssystem ETCS Level 2 zum Einsatz. Der Einsatz von ETCS Level 2 ohne ortsfeste (Licht-)Hauptsignale erfolgte als Pilotprojekt erstmalig in Deutschland in den Projektanteilen VDE 8.2 und VDE 8.1.
Es wurden 2 neue ESTW-Unterzentralen in Erfurt und Unterleiterbach sowie 5 RBC (Radio Block Centre) errichtet. Die Steuerung der Strecke erfolgt durch die Betriebszentralen Leipzig (UZ Erfurt) und München (UZ Unterleiterbach).
Im Vorlauf des kommerziellen Betriebs in den Jahren 2015 bzw. 2017 erfolgten umfangreiche Erprobungs- und Testphase, um entsprechend für die Erstanwendungen derKomponenten eine ausreichende Erprobung und Anwendungssicherheit unter Beachtung neu geschaffener betrieblicher Prozesse zu gewährleisten.